Mit Sorge betrachten die Verantwortlichen des Förderverein Jugend Eitorf die Entwicklung der Schulsozialarbeit. Bereits die Entscheidung der Politik, die seit 2011 ausschließlich über Zeitverträge besetzten Stellen auch weiterhin nicht in reguläre Arbeitsverhältnisse umzuwandeln birgt große Risiken. Es ist zu befürchten, dass sich die Abwanderung bewährter Kräfte fortsetzt. Noch mehr bestürzt uns allerdings der Beschluss, die 173,5 Gesamtstunden(entspricht 4,44 Vollzeitstellen) von früher für alle Eitorfer Schulen, ab 2019 auf nur noch 105 Stunden(2,69 Vollzeitstellen) zu reduzieren. Angesichts der bekanntermaßen prekären Situation vieler Kinder und Jugendlicher in Eitorf, macht uns dieser Beschluss in höchstem Maß betroffen. Wir befürchten nicht nur dramatische Folgen für die individuelle Entwicklung, die Chancen auf Bildung, Teilhabe und Zukunftsperspektiven, neben den Einzelschicksalen stehen langfristig auch sozialer Frieden und das gesamtgesellschaftliche Miteinander auf dem Spiel. Wir erwarten die Zunahme von Fallzahlen und Kosten in der Jugendhilfe, zunehmende Jugendarbeitslosigkeit und Sozialhilfebedarf sowie unabsehbare persönliche Folgen für die Entwicklung hilfebedürftiger Jugendlicher, denen künftig notwendige Unterstützung fehlen wird. Eine Unterstützung die nach mehrfach betonter Ansicht von Schulleitern und Schulsozialarbeitern unverzichtbar ist und sogar weiter ausgebaut werden sollte. Bereits heute liegen Kinder- und Jugendarmut in Eitorf deutlich über dem Kreisdurchschnitt, Bildung vermag die Weichen für die Zukunft anders zu stellen, Schulsozialarbeit die fehlenden Unterstützungsmöglichkeiten im Elternhaus auszugleichen. Die Stellungnahme zu Fragen der Jugendpolitik gehört wie die Förderung von Bildung und Chancengleichheit zu den erklärten Aufgaben des Vereins. Im Interesse aller Kinder und Jugendlichen hoffen wir, dass die Verantwortlichen die gefassten Beschlüsse überdenken.